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Sprachreisen Blog - Erfahrungsbericht

Sprachschule
Langue Onze Toulouse

von Berit H., (Mitarbeiterin) 23.11.2017

Sprachschule Langue Onze Toulouse Es ist immer gut, die „Seiten“ zu wechseln, d.h. in meinem Fall, von der Web-Designerin und Mitarbeiterin des Sprachreisevermittlers sprachkurse-weltweit.de zur Sprachschülerin zu werden. Ganz nebenbei erschien es mir auch sehr verlockend, noch mal für zwei Wochen dem deutschen, grauen November zu entfliehen und etwas südfranzösische Sonne zu tanken. Kurz entschlossen buchte ich daher einen Intensivkurs 27 mit Unterkunft in einer Gastfamilie mit Halbpension bei Langue Onze Toulouse.
Julie Langue Onze Toulouse
Die Sprachschule liegt idealerweise mitten in der Altstadt gegenüber dem Musée des Augustins, einem ehemaligen Augustinerkloster, das heute ein Kunstmuseum und einen schönen Innenhof mit Kreuzgang beherbergt. Von hier aus kann man wunderbar die vielen interessanten Stadtteile des alten Toulouse entdecken, z.B. St-Étienne oder St-Cyprien am linken Ufer der Garonne, um nur zwei zu nennen. Es lohnt sich mit offenem Blick durch die Straßen zu streifen, die rosafarbenen Fassaden zu bewundern (Toulouse nennt man auch „Die rosarote Stadt“), die zahlreichen Skulpturen zu fotografieren und auf den Spuren der ehemaligen Stadtoberen der sogenannten Capitouls zu wandeln, die ihren großen Reichtum dem Handel mit Pastell, dem blauen Farbstoff des Färberwaids, zu verdanken hatten.

Die Stadt ist groß, hat fast 1 Mio. Einwohner, und so gibt es einiges zu entdecken. Wem vom vielen Herumlaufen schon bald die Füße schmerzen, dem sei das hübsche „Café des Artistes“ für eine Ruhepause empfohlen. Es liegt in der Nähe der Kunstakademie, genauer, am Place de la Daurade 13 mit Blick auf die Garonne und bietet wunderbare Außensitzplätze, die stets windgeschützt und in der Sonne liegen.

Aber stopp, ich soll ja auch was lernen, nicht nur in der Sonne sitzen, das Savoir-Vivre genießen und Café Crème schlürfen. „Alors, vite! – Schnell zurück zur Sprachschule!“ Dort heißt das Wochenthema „le travail“, also „die Arbeit“. Puh, das hört sich erst mal anstrengend an, ist aber dank der engagierten Lehrerin Margo durchaus kurzweilig. Ich staune nicht schlecht: Am Ende der Woche werde ich eine „candidature“ (Bewerbung) erstellen und ein Vorstellungsgespräch „entretien d’embauche“ bestreiten können. Sogar die komplizierten französischen Anredeformeln habe ich nun drauf: „Veuillez agréer, Madame, Monsieur, l'expression de mes sentiments distingués!“

Zur Entspannung gibt es von Langue Onze Toulouse ein kleines, aber feines Freizeitprogramm: Stadtführung unter der kompetenten Leitung von Julie und Spielenachmittag in der Bar Les Tricheurs. Solche gemeinsamen Aktionen sind gut geeignet, um die anderen Sprachschüler kennenzulernen. Die meisten sind zwar etwas jünger als ich (Mitte bis Ende zwanzig), aber alle haben durchaus interessante Lebensläufe und – das Beste – sie kommen aus aller Welt: China, Japan, Jemen, Mexiko, Ecuador, Schweden, GB, Spanien, Italien, Schweiz, Indien, USA. Ich bin tatsächlich die einzige Deutsche an der Schule!

So ein Tag voller Sozialkontakte, Sprachkurs und Sightseeing ist tatsächlich sehr anstrengend. Brav finde ich mich also zum Abendessen wieder in meiner Unterkunft bei meiner Gastfamilie ein. France (!) und Phillipe sind erfahrene Gastgeber, die wissen, wie man sich nach so einem intensiven Tag fühlt. Sie geben mir genügend Freiraum und Rückzugsmöglichkeiten, aber sind ebenso für meine Fragen und mein Kommunikationsbedürfnis offen. Schließlich will ich ja mein neues Wissen testen. Dank Langue Onze Toulouse kann ich nun sogar über den "SMIC", den französischen Mindestlohn, "smalltalken". Die Hausherrin kocht auch noch hervorragend, und Phillipe spart nicht am guten Weine seines Schwagers…

Ach, Frankreich, ich werde Dich vermissen: "Langue Onze et la France, je vous prie de croire à ma profonde gratitude. Merci!"

PS: Das Wochenende sollte man unbedingt nutzen, um Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen: Zum Beispiel nach Albi oder Carcassonne, das man mit dem Zug in nur 50 Minuten erreicht. Auch die Pyrenäen sind nicht weit…

Alle Fotos: Berit Hüttinger