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Sprachreisen Blog - Erfahrungsbericht

Sankt Petersburg - Freizeit

von Berit H., 2010 (Mitarbeiterin)

Das letzte Mal habe ich über meine guten Erfahrungen mit einem Sprachkurs bei der Sprachschule Liden & Denz in Sankt Petersburg berichtet. Auch nach dem Unterricht bietet die Schule ein vielfältiges Freizeitprogramm an, und die Stadt lädt zu eigenen Erkundungen ein. Es lohnt sich ab und zu, einen Blick in die Hinterhöfe zu werfen, dort verbergen sich kleine Galerien, nette Läden oder Cafés.

Abseits der üblichen Touristentouren ist sicherlich der Besuch einer “Kommunalka“. Dies ist ein Ausflug in die russische Vergangenheit (und manchmal auch noch der Gegenwart). Die "Kommunalka" ist eine russische Gemeinschaftswohnung. Diese war zu Sowjetzeiten ein Mittel, um die Bevölkerung gleichzuschalten und vorhandene Klassenunterschiede zu beseitigen. Die Kommunalka ähnelt im Prinzip unseren Studentenwohngemeinschaften, mit dem Unterschied, dass hier Familien in einem Zimmer wohnen und sich alle eine Küche und ein Bad teilen. Heute sind die Zimmer durchaus begehrt, da sie im völlig überteuerten Sankt Petersburg "relativ" günstigen Wohnraum in bester Lage bieten. Die Kommunalkatour endete bei Seemann und Kommunalkabewohner Pavel, wo unsere heterogene Studentengruppe Wasserpfeife rauchend unter seinem Hochbett zur Teeparty Platz nahm und Wissenswertes über den Alltag in Sankt Petersburg erfuhr.

Sankt PetersburgDas Wodkamuseum ist weniger interessant wegen der dort ausgestellten Exponate, die auf Kyrillisch die Erfindung des Wodkas illustrieren, als wegen der anschließenden Wodkaprobe. Serviert werden drei verschiedene Wodkas mit landestypischen Wodkahäppchen. Nach "Lebenswasser" Nummer 1 - die Salzgurke, nach Nummer 2 - Hering auf Ei und Brot, nach Nummer 3 - Speck auf Schwarzbrot. Je nach Charakter und Trinkfestigkeit, geht der Sprachschüler danach nach Hause oder macht gleich weiter...

Das Nachtleben erkundet man natürlich am besten selbst oder mit Leuten aus der Sprachschule. Mein Tipp für Kunstinteressierte und Freunde des Alternativen: Fishfabrique und Fishfabrique Nouvelle. Die Bar und Konzertlocation (Schwerpunkt Rock und Alternative) ist in einem ehemals besetzen Haus am Ligovsky Prospekt 53 untergebracht. Es ist von außen etwas schwer zu finden – halten Sie nach einem roten Schild mit weißer Aufschrift „ART Galerie“ Ausschau. Das Gebäude ist eine kreative Brutstätte für Kunst und Design. Dort befinden sich Ateliers, Galerien und das kleine Museum für nonkonformistische Kunst sowie ein John Lennon Altar. Die Öffnungszeiten sind allerdings ebenfalls kreativ, deshalb - öfter mal vorbeischauen.

Sankt PetersburgAm Wochenende und bei gutem Wetter ist ein Ausflug zum Peterhof (sprich: Petergof) zu empfehlen. Mit dem Luftkissenboot ist man in ca. 30 Minuten vor Ort. Etwas günstiger ist die Fahrt mit dem Zug – in der Holzklasse. Der oft mit Versailles verglichene Palast ist wunderschön, aber allein schon der Park bietet genug Sehenswertes: Goldene wasserspeiende Skulpturen, Spaßbrunnen, Sommerpalais, Orangerie, Drachen und - lustig für den Ausländer - die vielen russischen Touristen, die voller Ernst in den fantasievollsten Haltungen vor und auf ihren Denkmälern posieren. Nach kurzer Zeit ging ich dazu über, statt der Postkartenszenerie fremde Menschen zu fotografieren.

Sankt PetersburgHier noch ein Tipp für alle "Fashionvictims", allen voran die weiblichen. Schuhsüchtige aufgepasst: Die besten und höchsten (!) Schuhe der Welt gibt es wohl hier. Mindestens 8 cm High Heels sind Pflicht für die Dame aus Sankt Petersburg – entsprechend schöne und halsbrecherische Kreationen findet frau in den unzähligen Schuhgeschäften dieser Stadt. Als Tourist läuft man aber meistens doch so einige Kilometer. Nach drei Tagen hatten meine Turnschuhe ein Loch und meine Kollegin jammerte über Blasen. Unsere Suche nach einem praktischen Schuh, blieb, ob des Modebewusstseins der russischen Damenwelt, erfolglos. Deshalb: Praktische Schuhe mitnehmen und sexy Schuhe einkaufen.

Soviel für heute:
Paka und Doswidanie!

Fotos: Berit H.